Ziele und Ablauf einer Psychotherapie
Am Beginn einer Psychotherapie steht meist der Leidensdruck, ausgelöst durch ein psychisches Problem. Für den Patienten oder die Patientin ist es dabei von größter Bedeutung, genau zu wissen, was ihn erwartet.
Psychotherapeut und Patient klären am Beginn einer Therapie Therapieziele, Rahmenbedingungen und Ablauf.
Was wollen wir erreichen? Das Therapieziel
Psychische Krisen durchlaufen auch in Phasen der Heilung immer wieder Hochs und Tiefs. Erfolge lassen sich ohne klar umrissene Ziele oft schwer messen. Aus diesem Grund geht der konkreten psychotherapeutischen Arbeit immer eine Vereinbarung zum Therapieziel voraus.
„Wenn uns etwas aus dem gewohnten Geleise wirft,
bilden wir uns ein, alles sei verloren;
dabei fängt nur etwas Neues, etwas Gutes an.“
(Leo Tolstoi)
Wie wollen wir vorgehen? Die Rahmenbedingungen
Am Beginn der Therapie werden zwischen Psychotherapeuten und Patienten die Rahmenbedingungen vereinbart.
Gemeinsam schaffen wir Klarheit und Transparenz darüber, was den Patienten erwartet, welche möglichen Verläufe der Therapie denkbar sind, was er/sie selbst zum Erfolg beitragen kann und muss. Transparenz ist die Basis für eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Therapeuten und Patienten.
Fragen zu den Rahmenbedingungen werden am Beginn geklärt:
- Häufigkeit und Dauer der Sitzungen
- Ablauf der Sitzungen
- Zielvereinbarung (Therapieziel)
- Umgang mit Terminverschiebungen
- Finanzierung
Welchen Anteil muss der Patient/die Patientin tragen, was sind die Voraussetzungen für Zuschüsse durch die Gebietskrankenkasse?
Psychotherapie – der Verlauf
Sie sollten sich beim Erreichen Ihrer Therapieziele auf einen Prozess von mehreren Monaten, möglicherweise Jahren einstellen. Psychotherapie zielt nicht auf kurzfristige Euphorie ab, sondern auf langfristige nachhaltige Erreichung der vereinbarten Ziele.
Der offene Umgang mit diesem Umstand ist mir in der Psychotherapie-Praxis Mayr (Mattighofen / Bezirk Braunau) besonders wichtig.
1. Ursachen verstehen
Im Laufe einer Psychotherapie befassen sich Patient und Therapeut zunächst damit, die Beschwerden und deren Ursachen zu analysieren und zu lernen, diese zu verstehen.
2. Handlungen setzen
Im Anschluss an diese Analysephase erarbeiten wir gemeinsam neue vielleicht ungewohnte Schritte in Ihrem Handeln. Sie setzen sich damit auseinander, welche Folgen diese Schritte für Sie persönlich, möglicherweise aber auch für Ihre sozialen Beziehungen haben und vor allem was sie emotional in Ihnen auslösen.
3. Handlungen und Ziele reflektieren
In individuellen Prozessen werden Lösungswege besprochen, sowie Fortschritte und Rückschläge analysiert. Es wird Phasen geben, in denen Sie eine Verbesserung feststellen – Rückschläge und emotional schmerzhafte Einsichten gehören allerdings ebenfalls dazu. Als Ihr Psychotherapeut begleite ich Sie auf diesem Weg.
Das Ende einer Psychotherapie – was wurde erreicht?
Im Laufe einer psychotherapeutischen Behandlung sollte nach einer gewissen Zeit ein Rückgang der Beschwerden erkennbar sein. Mit Blick auf die im Vorfeld vereinbarten Therapieziele entscheiden wir gemeinsam, wann der Zeitpunkt gekommen ist, die Behandlung einem Ende zuzuführen.
Selbstverständlich wird eine Psychotherapie niemals verhindern, dass das Leben emotionale Hochs und Tiefs, schmerzvolle Erfahrungen und Rückschläge im Wechsel mit freudvollen und glücklichen Zeiten bereithält.
Nach einer erfolgreichen Psychotherapie sollten Sie allerdings Perspektiven und Handlungsstrategien erlernt haben, um in Krisenzeiten das zu tun, was Ihnen guttut und Sie aus Tiefs herausführt. Sie sollten in der Lage sein, Gefühle wahrzunehmen, schwierige Gefühle zu integrieren, sowie gute Zeiten zu erkennen, als verdient anzunehmen und zu genießen.
Mein Auftrag als Therapeut ist es, meine Patienten im Rahmen einer Psychotherapie individuell und professionell zu diesem Ziel zu begleiten.